Antwort
Generell gibt es in Deutschland nur noch einige wenige zulassungspflichtige Berufssparten - hauptsächlich im Handwerk (Anlage A zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks; § 1 Abs. 2 HandwO). Die vollständige Liste können Sie sich herunterladen über die Internetseite des Westdeutschen Handwerkskammertages.
Die Übersicht der sog. zulassungsfreien Handwerksbetriebe (Anlage B - Abschnitt 1; § 18 Abs. 2) können Sie ebenfalls im Internet nachlesen.
Neben den zulassungspflichten Handwerksberufen gibt es auch sog. "Erlaubnispflichtige Tätigkeiten und Gewerbe" wie z.B. Immobilienmakler, Altenpfleger oder Anlageberater. Die vollständige Liste können Sie sich auf der Internetseite der IHK Berlin herunterladen.
Nun zu Ihrer konkreten Frage: Für Ihr Gründungsvorhaben reicht ein sog. Sachkundenachweis, den Sie z.B. bei Ihrer örtlichen IHK absolvieren können. Die IHK Schleswig-Holstein bietet z.B. einen Kurs an (248 Unterrichtsstunden; Kursbeginn: 03.11.2014 - Kursende: 16.01.2015). Sicherlich gibt es auch innerhalb von NRW ein entsprechendes Angebot.
Unabhängig von dem Thema "Erlaubnisse und Anmeldungen" sollten Sie sich vor der Umsetzung Ihrer Gründungsidee folgende Fragen stellen: "Was genau ist mein Angebot bzw. meine Dienstleistungen?", "Wer sind meine Zielgruppen?", "Wo finde ich die Zielgruppen?", "Wie spreche ich sie an?" und "Warum sollte die Zielgruppe mein Angebot bevorzugen?". Diese fünf Fragen führen Sie automatisch zu den zentralen Themen eines Businessplanes. Ein Businessplan ist nicht nur erforderlich, um einen Zuschuss oder ein Bankdarlehen zu erhalten, sondern er ist IHR ganz persönlicher Fahrplan in die Selbständigkeit und die Entscheidungsgrundlage für die zentrale Frage "Lohnt sich meine Gründungsidee - setze ich sie in die Realität um oder nicht?". Deshalb sollten Sie ihn systematisch, strategisch, sorgfältig und strukturiert erarbeiten.
Aufbauend auf dem Businessplan erstellen Sie Ihren Finanzplan mit einer detaillierten Betrachtung der notwendigen Investitionen, der möglichen Umsätze und der Erlöse, der betrieblichen Kosten, einer Rentabilitätsplanung für die nächsten drei Jahre und einer Liquiditätsplanung für mindestens die nächsten zwölf Monate.
Prüfen Sie, ob Sie das notwendige Eigenkapital zur Verfügung haben um die erforderlichen Investitionen zu tätigen und um ggf. die ersten (umsatzschwachen) Betriebsmonate zu überbrücken.
Sehr viele Existenzgründer schätzen den Kapitalbedarf zu niedrig ein und wenden sich erst dann an ihre Bank, wenn ihr Eigenkapital aufgebraucht ist. Klären Sie ab, ob Sie ggf. auch Zuschüsse (z.B. steuerfreier Gründungszuschuss) in Anspruch nehmen können.
Informationen zu diesen und anderen Themen finden Sie in der Mediathek des BMWi.
Quelle:
Wolfgang Dykiert
Gründungs- und Mittelstandsberatung
Juli 2014
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Starthilfe: Der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit (PDF, 8 MB)
GründerZeiten Nr. 07: Businessplan (PDF, 1 MB)