Antwort
Angesichts Ihrer wenigen Informationen und einer Vielzahl möglicher Optionen muss ich Gegenfragen stellen und kann nur allgemeine Hinweise geben:
- Soll der vollständige Übergang des Zahnlabors (und damit die Kaufpreiszahlung) bereits jetzt erfolgen oder soll nur eine Option für einen späteren Zeitpunkt geschaffen werden?
- Falls der vollständige Übergang aber bereits jetzt erfolgen soll, würde der jetzige Inhaber dann als „normaler“ Mitarbeiter weiter tätig sein?
- Hat der Inhaber sein 55. Lebensjahr bereits jetzt erreicht? Das ist für die steuerliche Betrachtung eines Verkaufes (des Verkaufserlöses) von großer Bedeutung.
- Für Ihre Kaufpreis-Finanzierung (eigentlich auch als Entscheidungs-Basis) werden Sie ein Gutachten über die Unternehmenswertermittlung benötigen. Wurde das gemacht oder liegt tatsächlich nur eine „Schätzung“ vor?
Denkbar wäre beispielsweise, dass der Inhaber Sie am Unternehmen beteiligt (auf der Basis des jetzt festgestellten Wertes) und zu einem definierten Zeitpunkt die vollständige Übernahme durch Sie erfolgt (auf der Basis des dann noch einmal aktuell zu ermittelnden Unternehmenswertes). Ihre Beteiligung sollte dann zumindest eine Größenordnung erreichen, die Ihnen Mitspracherechte einräumt.
Sie würden dann jetzt für diesen ersten Unternehmensanteil bezahlen und später für den restlichen Anteil - das stellt bei Ihnen aber neue Fragen hinsichtlich der Finanzierung und beim jetzigen Inhaber hinsichtlich der steuerlichen Betrachtung.
So wie Sie das Vorhaben skizzieren, wurde auch mit der Handwerkskammer, die den Wert „geschätzt“ hat, über die Gestaltung der Nachfolgeplanung nicht gesprochen. Bitte suchen Sie sich unbedingt Beratung und Unterstützung bei dieser Nachfolge-Gestaltung - Sie können sich das beide nicht „irgendwie“ selbst überlegen.
Quelle: Achim Brueser
Unternehmensberater CMC/BDU
April 2017
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