Elternzeit: Selbständig als Haushaltshilfe?
Frage
Ich bin alleinerziehend mit drei Kindern im Kindergartenalter und befinde mich derzeit noch im Erziehungsurlaub bis Januar 2015 (Einzelhandel). Ich lebe im Moment von ALG II. Da ich im Verkauf durch die unregelmäßige Arbeitszeit die Kinderbetreuung nicht wirklich vereinbaren kann, reift in mir seit längerem der Gedanke heran mich als Haushaltshilfe selbständig zu machen. So kann ich meine Arbeit in der Betreuungszeit der Kinder anbieten. Ich habe viele Ideen Werbung zu machen (Internet, Zeitungsanzeigen, Flyer, Aushänge im Supermarkt etc.) um Kunden zu gewinnen, aber wie beginne ich? Kann ich mein Honorar selbst festlegen in diesem Bereich?
Antwort
Sie sollten zunächst berücksichtigen, dass ein Zuverdienst (durch die geplante selbständige Tätigkeit) auf das Elterngeld angerechnet wird, nur der Sockelbetrag von 300 Euro bleibt unangetastet. Die Berechnung im Detail ist etwas kompliziert, informieren Sie sich dazu bspw. auf der Seite von eltern.de oder auch bei Ihrem Steuerberater.
Ansonsten ist das natürlich eine tolle Idee, weil Sie dabei in jeder Hinsicht frei planen können. Grundsätzlich sind Sie auch frei bei der Gestaltung Ihres Stundensatzes - letztlich hängt der von den lokalen "Marktverhältnissen" ab. Für Regionen, die ich selbst einschätzen kann: Wenn Sie dort eine ordentliche Rechnung schreiben, wird ein Stundensatz zwischen 12 und 14 Euro akzeptiert. Um die eigenen Kosten niedrig zu halten, sollten Sie sinnvollerweise speziell an Fahrtkosten denken: Bei einem solchen Stundensatz darf kein großer Aufwand durch lange Anfahrten und hohe Treibstoffkosten entstehen ...
Rein formal: Sie müssen eine Gewerbeanmeldung durchführen und können dann bei der Anmeldung bei den Finanzbehörden höchstwahrscheinlich die "Kleinunternehmer-Regelung" wählen (weil Ihr Umsatz im ersten Geschäftsjahr wohl unter 17.500 Euro liegen wird). Und im Übrigen gebe ich Ihnen Recht: Ganz wichtig, um genug Anfragen zu erreichen (und darunter dann im besten Fall auch aussuchen zu können) ist die Werbung: Flyer würde ich mir sparen, ein paar Kleinanzeigen (günstige Fließtext-Anzeigen), Angebote in entsprechenden Internetportalen und Aushänge im Supermarkt werden vermutlich für viel Resonanz sorgen.
Quelle:
Joachim Brüser
Unternehmensberater CMC/BDU
Oktober 2013
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