Wir betreiben einen Friseur-Salon, der nur für Herren ausgerichtet ist. Der Einzelhandelsanteil (Kleidung, Herrenpflegeprodukte) bringt immer mehr Umsatz mit sich. Jetzt würden wir gerne einen weiteren Shop eröffnen und dort 50% der Fläche als Friseur-Salon betreiben und 50% der Fläche für den Verkauf aufbereiten. Meine Frau in diesem Fall hat den Friseurmeistertitel. Ist dieses Vorhaben ohne Probleme möglich oder werden uns dort „Steine auf dem Weg“ erwarten?
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Einrichtung und Kombination eines Friseursalons mit einem Einzelhandelskonzept. Sie müssten lediglich beachten, dass für den Hauptbetrieb sowie auch für die neue Filiale in der Regel ein Meister zur Verfügung stehen muss. Sollte Ihre Frau bereits für den Hauptbetrieb als Betriebsleiterin tätig sein, kann es zu Schwierigkeiten bei der Registrierung der Filiale bei der Handwerkskammer kommen, da ein Betriebsleiter grundsätzlich in Vollzeit für eine Betriebsstätte zur Verfügung stehen muss. Ich empfehle Ihnen, vor der Gewerbeanmeldung der Filiale die Bedingungen für die Registrierung bei der Handwerkskammer abzufragen. In den meisten Fällen lassen sich die erforderlichen Papiere und Nachweise schnell erbringen. Auch die Problematik der erforderlichen Arbeitszeit lässt sich meistens klären.
Des Weiteren weise ich auf etwaige baurechtliche Hindernisse bei der Kombination des Friseur-Handwerks und eines Einzelhandelskonzeptes für einen Standort hin. Vor der Einrichtung eines Betriebes an einem Standort muss grundsätzlich eine sog. Nutzungserlaubnis des Bauamtes der zuständigen Stadt vorliegen. Eine Einwilligung des Vermieters reicht alleine nicht aus. Im Rahmen der baurechtlichen Prüfung werden u.a. Dinge wie Brand- und Lärmschutz geprüft. Ich empfehle Ihnen auch hier, vorab Kontakt mit der Handwerkskammer zu suchen. Die Handwerkskammern bieten häufig hierzu kostenlose Beratung an.
Quelle: Ulrich Engelhardt
STARTERCENTER NRW Düsseldorf
bei der Handwerkskammer
Dezember 2017
