Antwort
Meine Empfehlung wäre, zunächst eine Existenzgründungsberatung in Anspruch zu nehmen. Im BMWi-Existenzgründerportal finden Sie hierzu einige Informationen und Kontaktmöglichkeiten.
Aus meiner Sicht wäre ein sinnvoller erster Schritt, einen Business Plan zu erstellen. Dort legen Sie unter anderem fest, welche Zielgruppen Sie erreichen wollen, was Sie von anderen Trainern unterscheidet etc. Außerdem wäre wichtig, zu recherchieren, welche Wettbewerber es gibt, wie die Akzeptanz bzw. Nachfrage der von Ihnen vorgesehenen Angebote ist etc.
All diese Informationen sind dann u.a. Grundlage für Ihr Marketing bzw. Ihre Kommunikation, ebenso wie für die Entwicklung der eigentlichen Kurse. Hier sollten Sie wissen, wie Sie Ihre Kurse technisch umsetzen.
Eine Grundsatzentscheidung: Für den Anfang ist möglicherweise auch sinnvoll, als Trainerin für einen etablierten Weiterbildungsanbieter zu arbeiten, der über die gesamte technische Infrastruktur, didaktische Modelle und erprobtes Marketing verfügt.
Die Alternative, sich direkt als eigene Anbieterin zu positionieren, scheint mir deutlich aufwändiger zu sein und wäre vermutlich am aussichtsreichsten, wenn Sie schon von vornherein eine gewisse Nachfrage haben. Denn als neue und anfangs unbekannte Anbieterin müssten Sie einen sehr hohen Marketingaufwand betreiben.
Was die technische Umsetzung betrifft: Es kommt natürlich ein bisschen auf das didaktische Konzept an.
Eine übliche Variante besteht aus folgenden Elementen:
- Präsentationsfolien (z.B. Powerpoint), die den KursteilnehmerInnen per Screensharing zugänglich gemacht werden
- Erläuterungen dazu in Live-Sitzungen per Videokonferenz
- ein Chatfenster für Rückfragen und Diskussionen der TN
Hierzu wären notwendig:
- eine Web-Seminar-Software / Plattform
- ein Headset für den Computer
- eine brauchbare Webcam (eingebaut im Rechner oder separat)
Das Software-Angebot für Web-Seminare ist recht umfangreich - es gibt einfache kostenlose Lösungen (meist Begrenzung auf wenige TN) und professionelle.
Kollegen, mit denen ich regelmäßig arbeite, verwenden oft die Software Zoom oder Adobe Connect.
In der Praxis sendet man den TN eines Kurses (per Mail) einen Link mit Passwort zum virtuellen Klassenraum und vereinbart für Live-Unterricht den Termin.
Die allereinfachste Variante wäre übrigens, eine Powerpoint-Präsentation zu erstellen und um eine Audio-Aufnahme zu ergänzen (dies geht innerhalb des Programms) - man nimmt also die Unterrichtseinheit komplett auf und stellt diese dann den TN zur Verfügung. Hier gibt es dann jedoch keine Interaktion.
Anspruchsvoller sind dann Tools, die auch das Erledigen von Aufgaben, Tests etc. ermöglichen. Hier gibt es aufwändige Lernplattformen wie z.B. Moodle, die ich aber für den Anfang als zu komplex betrachte.
Weitergehende Tipps:
Quelle: Prof. Dr. Thomas Pleil
Institut für Kommunikation und Medien (ikum)
h_da Hochschule Darmstadt - University of Applied Sciences
Juli 2018
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