Antwort
Beim ERP-Gründerkredit -StartGeld gewährt die KfW Kredite nicht unmittelbar an den Gründer, sondern ausschließlich über Kreditinstitute, die für die von ihnen durchgeleiteten Kredite teilweise die Haftung übernehmen. Ihre Hausbank holt aus diesem Grund, und auch zur Vorlage bei der KfW, eine Schufa-Auskunft ein. Ein Schufa-Score < 50 % bedeutet ein sehr kritisches Risiko. In diesem Fall ist das Kreditausfallrisiko Ihrer Hausbank extrem hoch. Höchstwahrscheinlich liegt die Absage der KfW an dem damaligen Schufa-Score.
Neben der Schufa-Auskunft sind noch weitere Voraussetzungen erforderlich, um eine Kreditzusage zu erhalten:
- Das Vorhaben lässt einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erwarten.
- Der Antragsteller verfügt über die erforderliche fachliche und kaufmännische Qualifikation.
- Der Antragsteller ist zur Geschäftsführung und Vertretung des Unternehmens befugt, entsprechend im Handelsregister eingetragen und aktiv in der Unternehmensleitung tätig.
- Der Antragsteller besitzt hinreichenden unternehmerischen Einfluss. Förderschädlich ist ein Stimmenanteil eines anderen Gesellschafters, der Satzungsänderungen ermöglicht.
- Die Voraussetzungen für kleine oder mittlere Unternehmen im Sinne der Definition der Europäischen Union (EU-Definition) sind erfüllt.
- Die Unternehmen müssen weniger als 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro haben. Die Unternehmen müssen unabhängig von Unternehmen sein, die diese Kriterien nicht erfüllen.
Inwieweit Sie diese Voraussetzungen erfüllen, kann ich aufgrund Ihrer Informationen nicht beurteilen. Auch hier kann ein Grund für die Absage liegen.
Ein besserer Schufa-Score verbessert auch Ihre Chancen auf einen Gründerkredit der KfW. Ihr derzeitiger Schufa-Score von 92% fällt in die Risikokategorie „90 % - 95 % zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko“. Meine Empfehlung ist, dass Sie das Gespräch mit Ihrer Hausbank oder einer anderen Bank, suchen.
Abschließend möchte ich Sie noch darauf hinweisen, dass es in Deutschland eine Reihe von, größtenteils kostenfreien, Beratungsangeboten für Existenzgründer gibt. Online finden Sie alle Adressen auch mit Ansprechpartnern aus Ihrer Region.
Quelle: Sven Kraffzick
Diplom-Betriebswirt (FH), Master of Business Consulting (M.BC.)
Unternehmens- und Managementberatung
Februar 2019
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